Morgens – Sie
Der Gang war still, nur das leise Surren der Klimaanlage begleitete mich. In meinen Armen der Laptop, der halbe Tag schon sortiert. Hinter der Glastür ein Summen von Stimmen, Papier raschelte, jemand räusperte sich. Gleich würde mein Name fallen.
Ich hielt inne. Nur einen Atemzug. Legte den Laptop auf die Fensterbank neben mir, als würde ich für einen Moment Gewicht abgeben. Meine Hände suchten den Fokus-Slider. Beide Finger griffen ihn und zogen ihn nach oben. Ein bestimmter Move. Ein klarer, bestimmter Move. Wie ein Krawattenknoten vor dem Auftritt, der gerichtet wurde. So musste sich das anfühlen.
Für einen Augenblick spannte sich etwas in mir, so, als hätte mein Körper verstanden, bevor der Kopf nachkam. Die losen Gedanken, die eben noch wie flatternde Blätter umeinander kreisten, ordneten sich. Eine Linie, ein Ziel.
Ich hob den Laptop wieder auf, und das Gewicht fühlte sich leichter an. Meine Schultern aufgerichtet, mein Blick fokussiert. Als die Tür sich öffnete, war da keine Nervosität mehr.
Meine Stimme trug. Nicht lauter als sonst, nur klarer. Zahlen blieben Zahlen, doch sie standen nicht mehr zwischen mir und meiner Botschaft. Ich sah das Nicken am Ende des Tisches, hörte das Notizbuch zuschlagen, als etwas beschlossen war. In diesem Geräusch lag stille Zufriedenheit. Und ein Grinsen.
Abends - Er
Die Sonne hing tief zwischen den Dächern, als wir den Court verließen. Asphaltwärme stieg in ruhigen Wellen auf, das Netz hinter uns war nur noch Schattengeflecht. Einer band sich die Schuhe neu, eine Flasche klapperte im Rucksack. Wir beschlossen, den Heimweg zu Fuß zu nehmen. Durch den Park, an den Kieswegen vorbei, wo Hunde ihre Kreise zogen und jemand auf einer Decke ein Buch mit umgeknickter Ecke las.
Ich strich den Schweiß mit dem Unterarm von der Stirn und spürte, wie die CalLine gegen das T-Shirt tippte. Den ganzen Tag war sie da gewesen, leise, wie eine gedachte Antwort. Jetzt nahm ich mir Zeit für den zweiten Teil des Rituals. Ich ließ den Daumen den Slider suchen und schob ihn langsam nach unten, um die Kette noch ein wenig zu lockern. Nicht demonstrativ. Kein Statement. Eher wie ein Seufzer, der eine Tür anlehnt.
Der Tag rutschte aus der Spannung. Die Gespräche wurden leichter, ohne an Tiefe zu verlieren. Einer erzählte von einer Idee, die noch keinen Namen hatte, nur ein Gefühl. Wir ließen sie im Raum hängen, betrachteten sie aus verschiedenen Winkeln, ohne sie festzunageln. Jemand lachte. Jemand schwieg. In mir war Platz.
Es war kein Abend, der sich auf die Brust klopfte. Eher einer, der dich an der Schulter berührt und sagt: Du kannst loslassen, ohne etwas zu verlieren. Ich sah die Stadt in diesem warmen Zwischenzustand, wenn sie das Tempo verlernt, ohne stehenzubleiben. Irgendwo klirrten Gläser, aber es war nicht unser Rhythmus. Unser Rhythmus war Kies unter Sohlen, leises Atmen, das Geräusch von Fahrradketten.
From suits till sundown dachte ich, und merkte, wie sehr das weniger eine Strecke als ein Bogen ist. Am Morgen die Entscheidung, scharf zu sehen. Am Abend die Entscheidung, gelöst zu sein. Ein Focus-Slider, zwei Gesten, ein Gedanke: Klarheit ist kein Ort, an dem man ankommt. Es ist die Richtung, die du wählst, wenn es zählt.
Die CalLine ist kein Schmuck, der einfach glänzt. Sie ist ein Gefühl, das man vermisst, wenn es fehlt. Ein Griff, ein kurzer Kontakt, manchmal nur der Plan, ihn später zu vollenden. Und jedes Mal dieser kleine, gute Unterschied - genug, um den Tag in die richtige Sprache zu übersetzen.